Plazentainsuffizienz
Eine Plazentainsuffizienz tritt während der Schwangerschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei bis fünf Prozent auf und gehört damit zu den häufiger anzutreffenden Komplikationen. Gleichzeitig bedeutet eine Komplikation aber auch eine Gefährdung für die werdende Mutter und Ihr ungeborenes Kind. Damit Sie einer Plazentainsuffizienz nicht ganz unvorbereitet gegenüber stehen, haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Was ist eine Plazentainsuffizienz?
Als Plazentainsuffizienz bezeichnen Mediziner eine ungenügende Funktion der Planzenta (des Mutterkuchens) während der Schwangerschaft. Ungenügend heißt in diesem Zusammenhang, dass eine Störung der Diffusion oder der Perfusion, also eine mangelhafte Durchblutung beziehungsweise ein verminderter Stoffaustausch zwischen der Plazenta und dem Fetus (Ungeborenen) vorliegt. Plazentainsuffizienzen treten durchschnittlich bei zwei bis fünf Prozent aller Schwangerschaften auf.
Plazentainsuffizienzen werden in die Varianten „akut“ und „chronisch“ unterscheiden. Akute Plazentainsuffizienzen liegen vor, wenn durch beispielsweise akute Durchblutungsstörungen eine vorzeitige Plazentaablösung droht. Akute Fälle innerhalb kurzer Zeit (wenige Minuten bis einige Stunden) führen auf Grund der verminderten Sauerstoffversorgung oftmals zum Tode des Fetus.
Chronische Plazentainsuffizienzen hingegen liegen vor, wenn die Ursache für die Mangelfunktion in einer chronischen Erkrankung der Schwangeren zu suchen ist. Chronische Insuffizienzen führen in der Regel zu einem verzögerten Wachstum des Fetus.
Welche Ursachen hat eine Plazentainsuffizienz?
Die Ursachen für eine Plazentainsuffizienz sind unterschiedlich und können in Abhängigkeit der aufgetretenen Variante (akut oder chronisch) körperlich bedingt oder durch externe Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen bei den akuten Insuffizienzen Plazentablutungen, mangelnde Durchblutung der Nabelschnur, Dauerkontraktionen des Uterus oder Nabelschnurkomplikationen bei der Geburt. Chronische Insuffizienzen hingegen werden insbesondere durch Infektionen, Schwangerschaftsdiabetes, Chromosomenaberrationen, Präeklampsie oder Rauchen während der Schwangerschaft ausgelöst.
Wie wird eine Plazentainsuffizienz diagnostiziert?
Eine Standardvorgehensweise zur Diagnose der Plazentainsuffizienz gibt es nicht. Lediglich akute Ursachen wie Blutungen oder Krämpfe beziehungsweise eine Einschnürung der Nabelschnur während der Geburt können ein Hinweis auf ein mögliches Versagen der Plazenta sein. Mit Blick auf eine chronische Plazentainsuffizienz kann der behandelnde Arzt die Krankengeschichte der werdenden Mutter studieren und beim Vorliegen eines Risikofaktors wie Diabetes mellitus oder Präeklampsie weitere Maßnahmen einleiten. Zu diesen zählen unter anderem Ultraschall-Untersuchungen (bspw. Dopplersonographie), durch die ein vermindertes Größenwachstum des Fetus festgestellt werden kann oder Messungen der Blutströmungsgeschwindigkeit, die tatkräftige Hinweise auf eine chronische Plazentainsuffizienz geben.
Maßnahmen zur Vorsorge?
Vorsorgemaßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil der Schwangerschaftsuntersuchungen und dienen der Vermeidung von Komplikationen und möglichen Folgeschäden beim Ungeborenen. Mit Blick auf die Plazentainsuffizienz sollten werdende Mütter wissen, dass präventive Maßnahmen lediglich bei chronischen Insuffizienzen möglich sind, akuten Plazentainsuffizienzen kann nicht vorgebeugt werden.
Besteht ein erhöhtes Plazentainsuffizienzrisiko auf Grund einer diagnostizierten chronischen Krankheit, sollte die werdende Mutter das Gespräch mit dem behandelnden Arzt suchen. In gemeinsamer Absprache kann daraufhin ein intensiverer Untersuchungsplan erarbeitet werden, der insbesondere mögliche Einschränkungen der Plazenta beachtet und dementsprechend der frühzeitigen Erkennung von Insuffizienzen dient. Ebenso helfen verkürzte Abstände zwischen den Vorsorgeuntersuchen eine schnelle Reaktion auf Bedrohungsszenarien zu garantieren.
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