Toxoplasmosetest in der Schwangerschaft


Toxoplasmosetest in der Schwangerschaft

 

Der Toxoplasmose-Suchtest ist einer der heißer diskutierten Tests der pränatalen Diagnostik. Bisweilen existieren noch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass ein Toxoplasmose-Suchtest der Schwangeren sowie ihrem ungeborenen Kind einen Nutzen bringt. Ärzte begründen ihre Einstellung häufig damit, dass der Test im Kern lediglich einen Hinweis auf mögliche chromosomenbedingte Störungen zulässt, für die Schwangere aber keine sichere Diagnose darstellt.
 

Was ist Toxoplasmose

Die Toxoplasmose wird durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht. Das Dilemma einer Erstinfektion der Mutter während der Schwangerschaft besteht darin, dass es beim Kind zu schweren Schädigungen kommen kann, obwohl die Mutter selbst keine spezifischen klinischen Symptome aufweist. Für den Fall, dass sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmalig mit Toxoplasma gondii infizieren, besteht die Gefahr, dass der Fetus beispielsweise Entzündungen, die in schweren Fällen eine Fehlbildung des frühkindlichen Nervensystems verursachen, davonträgt oder mögliche geistige und körperliche Behinderungen des Kindes entstehen.
 

Wie Toxoplasma gondii übertragen wird, ist in Deutschland bisher nicht ausreichend bekannt. Aus diesem Grund sollten vor Allem Hygienemaßnahmen als erste Infektionsprophylaxe ins Auge gefasst werden. Eine potentielle Gefahr geht zudem von fleischhaltigen Nahrungsmitteln sowie frischen, pflanzlichen Lebensmittel aus. Wer sich hinreichend schützen möchte, sollte darum auf die angesprochenen Lebensmittel verzichten. Die notwendigen Hygienemaßnahmen sind für Schwangere sehr streng und in den meisten Fällen nur schwerlich einzuhalten.

Meinungen zum Suchttest

Die Meinungen über den Wert und die Aussagekraft des Screeningtests nach Toxoplasma gondii gehen weit auseinander. So klingt in Berichten häufig an, dass zwei Zielsetzungen vermischt werden: Zum einen ist die Erkennung der mütterlichen Infektion und die Folgen dieser Infektion für das ungeborene Kind nicht hinreichend sicher und zum anderen sind in Deutschland rund 20 bis 25 Prozent aller Schwangeren bereits immun, sodass der Test keine zusätzlichen Wert bringt.

Darüber hinaus wird die Wertigkeit der serologischen Testergebnisse angezweifelt. Zwar kann eine frische Toxoplasma-Infektion durch einen geeigneten Screeningtest sehr früh erkannt werden, jedoch ist die Qualität der Diagnose als Grundlage für die Therapie eher gering. Zudem wird die Fehlerrate, in denen der mütterliche Infektionsstatus falsch positiv diagnostiziert wurde auf rund 1,6 bis 2,5 Prozent geschätzt. Nicht zuletzt geben Toxoplasmose-Screeningtests keine Auskunft über das Risiko einer fetalen Infektion – tatsächlich stellen Sie nur den Immunstatus der Mutter fest. Erfolgreiche Diagnosemethoden, die aus dem mütterlichem Serum eine Risikoabschätzung für den Fötus erlauben, stehen ebenso nicht zur Verfügung.
 
Ausblick

Für eine abschließende Beurteilung der Therapieeffizienz fehlen bisweilen vergleichende Studie mit Schwangeren. Einen kleinen Lichtblick gibt eine in Frankreich gestartete Studie, die bis Ende 2015 läuft. Erst wenn deren Ergebnisse verfügbar sind, kann wohl abschließend darüber geurteilt werden, ob ein Toxoplasmose-Screening als sichere Diagnose für Toxoplasmose dienen kann. Bis dahin scheint es gerechtfertigt, das bei vermuteter oder nachgewiesener, Toxoplasma-Erstinfektion eine Therapie nach dem in Deutschland üblichen Schema (Behandlung mit Medikamenten) erfolgt.

 
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