Über- oder Untergewicht während der Schwangerschaft

 
Über- oder Untergewicht während der Schwangerschaft
 
Durchschnittlich nehmen Frauen währende der Schwangerschaft zwischen 11 und 13 kg zu. Davon können bis zu sechs Kilogramm zusätzliche Körperfettmasse sein. Statistisch gesehen handelt es sich bei den angeführten Werten um die Darstellung der Zunahme einer normalgewichtigen Frau. Wenn das Gewicht jedoch über oder unter dem Normalmaß liegt, gelten andere Bedingungen. 
 
Damit Sie Über- oder Untergewicht und dessen Folgen besser einordnen können, haben wir nachfolgend für Sie herausgesucht, wie Sie Ihr Gewicht zuverlässig mittels BMI den Vorgaben der WHO (Untergewicht, Normalgewicht, Adipositas) zuordnen können, welche Werte eine normale/übliche Zunahme in der Schwangerschaft kennzeichnen und welche eventuellen Folgen aus  Über- oder Untergewicht für Mutter und Kind resultieren.
 
Wie Sie Über- oder Untergewicht feststellen – der BMI
 
Der Body-Mass-Index (BMI) – auch Körpermassindex (KMI) oder Quetelet-Kaup-Index genannt – bezeichnet eine Maßzahl, die zur Bewertung des Körpergewichtes im Bezug zur Körpergröße herangezogen wird. Der BMI errechnet sich aus der Körpermasse in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern. Er stellt einen groben Richtwert dar, der weder Statur und Geschlecht, noch die individuelle Zusammensetzung der Körpermasse aus Fett und Muskelgewebe berücksichtigt.
 
Der BMI dient dementsprechend der Gewichtsklassifikation des Menschen und wird insbesondere von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genutzt. Diese kategorisiert die Körpermasse einer Person in die Ausprägungen: starkes Untergewicht (≤ 16 kg/m²); mäßiges Untergewicht (16,0 - 17,0 kg/m²); leichtes Untergewicht (17,0 -18,5 kg/m²); Normalgewicht (18,5 - 25,0 kg/m²); Präadipositas (25,0 - 30,0 kg/m²); Adipositas Grad I (30,0 - 35,0 kg/m²); Adipositas Grad II (35,0 - 40,0 kg/m²) und Adipositas Grad III (>40 kg/m²).
 
Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
 
Während der BMI einer nichtschwangeren Frau zwischen 18,5 kg/m² und 24,9 kg/m² liegen sollte ändern sich die Werte bei bestehen einer Schwangerschaft. So kann eine Frau mit einem niedrigen BMI (<19) in der Schwangerschaft beispielweise mindestens 14 Kilogramm zunehmen. Eine Frau, die zu Beginn der Schwangerschaft Übergewicht hatte, sollte hingegen weniger als zehn Kilogramm zunehmen. Als Richtwerte für die Zunahme in der Schwangerschaft können folgende Werte heran herangezogen werden:
 
BMI vor der Schwangerschaft gesunde Zunahme in der Schwangerschaft durchschnittliche Zunahme monatlich
unter 19,8 kg/m² 12,9 bis 18,4 kg 2,2 kg
zw. 19,8 und 26 kg/m² 11,1 bis 15,8 kg 1,8 kg
zw. 26,1 und 29 kg/m² 6,5 bis 11,1 kg 1,3 kg
über 29 kg/m² maximal 6,8 kg 0,9 kg
 
Folgen für die werdende Mutter
 
Ebenso wie negative Umwelteinflüsse und Stress kann Unter- bzw. Übergewicht mögliche Risiken und Gefahren für die Schwangerschaft mit sich bringen. Vor allem Übergewicht steht hierbei im Verdacht Fehlbildungen wie etwa Neuralrohrdefekte, offene Rücken oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu begünstigen. Kinder übergewichtiger Frauen weisen zudem merklich häufiger Fehlbildungen in der Region des Herzens, der Bauchwand und des Gehirns auf. Darüber hinaus sind bei übergewichtigen (und auch untergewichtigen) Frauen die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt und das Risiko für vorgeburtliche Infektionen leicht erhöht.
 
Untergewichtige Frauen hingegen sind relativ häufig von Verletzungen während der Geburt betroffen (auf Grund der relativen Größe des Kindes im Vergleich zum Körper der Mutter) und weisen deswegen eine vergleichsweise höhere Rate an Kaiserschnittgeburten auf. Föten von Frauen mit Untergewicht sind zudem statistische gesehen häufiger von Mangelernährungserscheinungen betroffen und weisen im späteren Leben öfter Stoffwechselerkrankungen auf.
Tipp: Falls Sie sich vor oder während der Schwangerschaft nicht rechtzeitig Ihrem Idealgewicht annähern konnten, sollten Sie während der Schwangerschaft auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung setzen. Nicht nur Ihr Kind, auch Ihr Körper werden es Ihnen danken. Bei Fragen unterstützt Sie jederzeit Ihr verantwortlicher Arzt oder die Hebamme des Vertrauens. 
 

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