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Die 24. Schwangerschaftswoche

 

Mit dieser Woche wird der 6. Schwangerschaftsmonat abgeschlossen und so langsam kommt die Stimmung für die Schlussphase der Schwangerschaft auf. Bereits ein halbes Jahr tragen Sie das kleine neue Leben in sich. Erfahrenere Mütter berichten ab diesem Zeitpunkt immer wieder, dass ein Ende zwar abzusehen ist, die letzten Wochen einem aber unglaublich lang vorkommen werden.
 
In der 24. SSW wird der Fötus nun offiziell als lebensfähig bezeichnet. Dafür sprechen vor allem der Entwicklungsstand der Organe und Gliedmaßen sowie die Größe und das Gewicht des Kleinen. Der Kopf hat nun einen Durchmesser von 58 bis 69 Millimetern erreicht, Das Scheitel-Steiß-Maß beträgt ungefähr 23 Zentimeter, bis zur Ferse sind es bereits 35 Zentimeter und das Kleine bringt bereits ein stattliches Gewicht von rund 700 Gramm auf die Waage. Im Falle einer drohenden Frühgeburt kann die Lungenreife des Babys auf Grund seiner Gesamtkonstitution gefördert werden, indem die werdende Mutter Medikamente erhält. Sollte dies nicht möglich sein, hat das Kind bei einer Frühgeburt massive Probleme mit der Atmung, da nicht ausreichend grenzflächenaktive Substanz (Surfactant) in der Lunge gebildet wird und dadurch im schlimmsten Fall die Lungenbläschen kollabieren. Die Bildung dieser Flüssigkeit erfolgt ab der 30. SSW, wobei aber erst ab der 34. SSW ausreichend Surfactant vorhanden sein wird, um eine problemlose Atmung zu garantieren.

Beim Fötus selbst sind die Augen zum aktuellen Entwicklungsstand zwar noch geschlossen, werden jedoch gezielt durch das Gehirn angesteuert, sodass der Fötus mit viel Glück im Verlauf der Woche das Blinzeln anfängt. Die Wimpern hingegen sind jetzt vollständig vorhanden und runden die Entwicklung der Gesichtspartie ab. Manche Wissenschaftler glauben im Übrigen, dass der Fötus in dieser Phase der Schwangerschaft zutTräumen beginnt und dadurch oftmals einen ruhigen Schlaf hat. Durch Tests konnte bewiesen werden, dass in der 24. SSW eine starke Hirntätigkeit beginnt und erste REM Phasen beobachtbar werden können (REM bedeutet hierbei Rapid Eye Movement - rasche Augenbewegungen). Wovon Ihr Ungeborenes träumt bleibt ein Geheimnis, es lassen sich aber Vermutungen anstellen, die nahe legen, dass der Fötus wahrscheinlich die Eindrücke seiner aktiven Phasen (seine Bewegungen, das Greifen, Daumenlutschen usw.) wahrnimmt und diese im Schlaf verarbeitet. Die Träume nehmen nach der Geburt speziell mit Beginn des sechsten Lebensmonats zu. Oft schlafen Babys deswegen gerade in dieser Zeit besonders unruhig.

 


 

Ein weiterer Grund für die Vermutung, dass Föten ab der 24. SSW träumen, ist wohl auch, dass sich die Nervenfasern im Gehirn stetig besser mit dem Nervensystem vernetzten und alle Handlungen gezielter bestimmen. Dies wirkt sich vor allem auf die Bewegungen aus, die zunehmend kontrollierter werden. Der Fötus kann nun so gut riechen und schmecken, dass er bereits bestimmte Vorlieben, die auch nach der Geburt bestehen bleiben, entwickelt. Isst die Mutter beispielweise gerne Knoblauch und Oliven oder Salat mit Fetakäse, so stehen die Chancen sehr gut, dass das Baby nach der Geburt diese Geschmacksrichtungen annehmen und beibehalten wird.

Zwischen Beginn der 24. SSW und Ende der 27. SSW steht für Sie ein weiterer Antikörper-Suchtest zum Ausschluss einer Rhesusunverträglichkeit an (der erste wird bei der Erstuntersuchung vorgenommen). Da es während der Geburt unter Umständen zu einem Blutkontakt zwischen Mutter und Kind kommen kann, bei dem sich eine Unverträglichkeit zwischen den verschiedenen Blutgruppen entwickelt und sich wiederum auf die zweite Schwangerschaft auswirkt, wird der Test benötigt. Liegt eine Blutgruppenunverträglichkeit vor, reagiert das Abwehrsystem der Mutter auf bestimmte Blutgruppenmerkmale des kindlichen Bluts (Rhesusfaktoren) und spezielle Rhesus-Antikörper werden aktiviert, die die kindlichen roten Blutkörperchen zerstören. Die Antikörper-Suchtests sollen das verhindern. Bei Bedarf wird der werdenden Mutter eine sogenannte Rhesusprophylaxe bei der Geburt oder zwischen der 28. und 40. SSW verabreicht.


Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich Ihr Blut darauf prüfen lassen, ob alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und der Fötus mit diesen versorgt wird. Gerade Eisen ist in der Schwangerschaft Mangelware. Da zudem die meisten Frauen während der Schwangerschaft unter einer Schwangerschaftsdiabetis leiden, kann es ebenso sinnvoll sein, einen Zuckerbelastungstest durchzuführen. Im Rahmen der Prüfung auf Schwangerschaftsdiabetis muss die Schwangere eine Traubenzuckerlösung trinken. Nach ca. einer Stunde wird durch den Arzt Blut entnommen und der Blutzuckerwert bestimmt. Ein Wert über 140 mg/dl deutet auf Gestationsdiabetes hin. Sollte sich ein solches Ergebnis einstellen, wird der etwas aufwendigere Zuckerbelastungstest, der eine endgültige Klärung bringt, durchgeführt. Hierbei wird der Blutzuckerwert nüchtern sowie eine und zwei Stunden nach der Verabreichung von 75 Gramm Traubenzucker bestimmt.

Sollten Sie noch immer an Sodbrennen leiden, so liegt dies daran, dass sowohl der Fötus, als auch die Gebärmutter weiterhin wachsen und dadurch den Magen anheben. Da der Magenpförtner auf Grund der Hormonumstellung den Übergang zur Speiseröhre nicht mehr vollständig schließt, gelangt Magensäure natürlich rascher in die Speiseröhre. Erfahrungsgemäß helfen hier bewährte Hausmittelchen wie Milch, Fencheltee oder ein in einem Glas Wasser gelöster Teelöffel Heilerde, nicht zu viel auf einmal essen oder die Vermeidung von stark gebratenen und gewürzten Gerichte. Wenn alles nicht hilft, kann Ihnen Ihr Arzt zudem apothekenpflichtige Rezepte verschreiben.

 

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